SEXUALISIERTE GEWALT
WAS IST SEXUALISIERTE GEWALT?
Der Begriff sexualisierte Gewalt stellt den Gewaltaspekt in den Vordergrund, der durch verschiedenste sexuelle Handlungen zum Ausdruck gebracht wird.
Unter sexualisierter Gewalt können alle sexuellen Handlungen zusammengefasst werden, die gegen den Willen einer Person durchgeführt werden.
Sexualisierte Gewalt
- ist vielschichtig und beginnt bereits bei der Einschränkung der persönlichen Freiheit
- ist alltägliche Anmache wie herabsetzendes Reden über körperliche Merkmale
- ist der schamverletzende Blick
- kann mit ungewollten Berührungen und Küssen weitergehen
- bis hin zum Eindringen von Fingern, Zunge, Penis oder Gegenständen in Mund, Scheide oder After
- ist das Verwenden oder Herstellen pornografischer Fotos, Zeitschriften oder Filme
- (dies sind nur einige Beispiele)
Weitere Bereiche sexualisierter Gewalt:
- sexueller Missbrauch
- Zwangsprostitution
- Sextourismus
- Kinderpornografie
- Exhibitionismus
- rituelle Gewalt in Sekten und Kulten
- systematische Vergewaltigung als Kriegswaffe oder Foltermethode
Opfer sexualisierter Gewalt kann jeder Mensch werden unabhängig vom Aussehen, Alter, Outfit, der körperlichen Verfassung oder der sexuellen Orientierung.
DIE TÄTER UND IHR MOTIV
Die meisten sexuellen Übergriffe finden im sozialen Umfeld statt, also dort, wo sich Menschen am sichersten fühlen: in der Wohnung, im Freizeitbereich, am Arbeitsplatz, bei Verwandten und Freunden.
Bei der überwiegenden Zahl der Übergriffe wird sexualisierte Gewalt von Männern verübt. Ein Hauptmotiv für sexualisierte Gewalt ist die Ausübung von Macht und Kontrolle. So wird Sexualität gezielt als Mittel zur Demütigung und Diskriminierung eingesetzt.
Sexualisierte Gewalt kann strafrechtlich verfolgt werden (siehe: Prozessbegleitung; siehe: Anonyme Spurensicherung).